Samstag, 27. August 2011

Schlickfahrt auf Wilhelmsburg

Am 20.8.2011 habe ich zwischen Herbststurm und Wolkenbruch kurzentschlossen zum Paddel gegriffen um mich auf Entdeckungsreise in das Gedärm unserer alten industriellen Schindmähre Wilhelmsburg zu begeben.


Ich wollte wissen, wie man dort am und auf dem Wasser wohnt, lebt und arbeitet. Ich habe ehemalige und in Betrieb befindliche Industrieanlagen gesehen. Ich bin bei Niedrigwasser im Schlick vor der (ehemaligen) Müggenburger Schleuse aufgesessen. Ich habe auch das "Kosmetikstudio" für Wilhelmsburg besucht.


Ich habe darüber nachgedacht, ob es vielleicht wirklich das Beste ist, Wilhelmsburg an der Oberfläche "fürs Auge" herzurichten (IBA), ohne die Altlasten zu "beseitigen". Denn den Schlick aus den Kanälen zu saugen, um ihn dann irgendwo als Sondermüll zu deponieren, würde ja nur bedeuten, das Problem zu verlagern, nicht zu beseitigen.


Die Entstehung der Schlickbänke hat man geradezu gefördert, indem man z.B. den Müggenburger Kanal zur Sackgasse machte. Wenn man ganz dicht am Schlick lautlos vorbeigleitet, wie es nun mal mit einem Kajak erlebbar ist, kann man durch leises Blubbern und Zischen hören und auch an kleinen Luftbläschen und Löchern im Schlick sehen, dass hier Mikroorganismen eifrig am Werk sind, aus den hochgiftigen aus Industireabwässern stammenden chemischen Verbindungen, die sich im Schlick eingelagert haben, weniger giftige Moleküle zu produzieren.


Auf einer Deponie mit Plastikabdeckung würde ihnen dieses Naturwunder nicht gelingen. 




Tschüß und nun kommentiert das Leute !